Die US-Regierung von Donald Trump galt lange Zeit als die israelfreundlichste seit sehr langer Zeit. Anders als die proislamischen Globalisten in Brüssel, Paris und London und anders als die Vorgängerregierung unter Joe Biden und Kamala Harris unterstützten Trump und sein Vize J.D. Vance Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen die Auslöschungspläne der Islamisten.
Konkret schützte die neue US-Regierung Israels Kampf gegen die Dschihadisten vor der Einmischung durch die UNO, die seit Jahrzehnten mit der Hamas unter einer Decke steckt. Die USA nahmen wichtige Waffenlieferungen an Israel, die Biden eingefroren hatte, wieder auf. Und die US Air Force unterstützte die Luftschläge Israels gegen das Nuklearwaffenprogramm des Iran.
Einen Vorgeschmack auf die spätere Entwicklung gab es allerdings bereits im Mai 2025, als Trump sich vom Emir von Katar eine Boeing 747-8 im Wert von etwa 400 Millionen Dollar schenken ließ. Die MAGA-Influencerin Laura Loomer bezeichnete das bereits damals als „Fleck auf Trumps weißer Weste“.
Europäische Spitzenpolitiker standen bereits seit langem unter dem Einfluss massiver Investitionen, Sponsoring, Lobbying und Bestechung von Katar und seinem Staatsfonds, der einer der ganz großen Player des Weltkapitalismus ist. Katar besitzt zahllose Firmenbeteiligungen und Immobilien in Städten wie London und übt über die Netzwerke der Muslimbruderschaft auch großen ideologischen Einfluss aus. Und selbst in Organisationen wie der FIFA und UEFA spielen Katar und sein Geld eine große Rolle. All das haben wir an anderer Stelle gezeigt: https://diefreiheit.info/katars-macht-in-europa-zwei-videoempfehlungen/
Katar und die US-Politik
Auch in den USA ist die Macht Katars immer mehr angewachsen. Das Emirat mit seinen 300.000 Staatsbürgern (und etwa zwei Millionen rechtlosen Arbeitssklaven) soll 200 Milliarden Dollar in den USA investiert haben – insbesondere in Medien, in Lobbyarbeit im Kongress und ins Bildungssystem (https://www.thefp.com/p/how-qatar-bought-america-9df). Ein besonderes Bespiel dafür sind die US-Elite-Universitäten, die zuletzt durch propalästinensischen und antiisraelischen Extremismus aufgefallen sind. Katar ist nämlich mit sechs Milliarden US-Dollar seit 2007 der wichtigste ausländische Sponsor von US-Universitäten.
Lobbyarbeit und „Sponsoring“ seitens Katar übertreffen in den USA die dämonisierte Israel-Lobby des „American Israel Public Affairs Committee“ (AIPAC) längst um das Vielfache. Dass die Partei der US-Demokraten von diesem Geld aus Katar beeinflusst war und ist, war seit langem offensichtlich. Nun zeigt sich, dass offenbar auch wichtige Republikaner und Mitglieder der Trump-Regierung mehr oder weniger offen auf der Gehaltsliste Katars stehen.
Vor Trumps Wahlsieg richteten sich lediglich 10 % der Lobbyarbeit Katars auf konservative Medien. Nach seinem Sieg konzentrierten sich jedoch 50 % der Lobbybemühungen auf Sender wie Fox News, die New York Post und die Daily Mail. Ziel dieser Entscheidung ist es, das Image Katars zu verbessern und es als verlässlichen strategischen Partner Washingtons darzustellen.
In diesem Zusammenhang erwies sich Tucker Carlson als eines der deutlichsten Beispiele für diese Strategie. Im März führte Carlson ein Interview mit dem katarischen Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, das über die von Katar bezahlte Firma Lumen8 organisiert wurde und für das Carlson laut Loomer über 200.000 $ bekommen hat. Darüber hinaus ist Tucker Carlson Network (TCN), seine neue Plattform nach seinem Ausscheiden bei Fox, hauptsächlich von einem einflussreichen Scheich aus Katar finanziert. (https://derechadiario.com.ar/us/argentina/since-january-tucker-carlson-funded-by-arabs-became-an-opponent-of-trump)
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Kurswechsel in Trumps Nahostpolitik
Die Investitionen Katars machen sich offenbar bezahlt. Die Financial Times veröffentlichte am 17. Oktober einen Artikel mit dem vielsagenden Titel: „Trump had to choose between Israel and Qatar. He chose Qatar“ (https://www.ft.com/content/addc8c16-4d41-45a6-9573-78f175df73b8). Im Detail:
Im September hatte Donald Trump erklärt, er werde dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nicht erlauben, das „Westjordanland“, also das alte jüdische Kernland Judäa und Samaria, zu annektieren. Der Ton war dabei schon der des strengen gerechten Lehrers gegenüber einem eigensinnigen Schüler.
Unmittelbar darauf wurde Netanjahu von der US-Regierung dermaßen unter Druck gesetzt, dass Israel bereit, war dem Trumpschen Gaza-Deal zuzustimmen. Das Abkommen trat am 10. Oktober in Kraft. Die meisten Analysten sind sich einig, dass die israelische Armee noch etwa zwei Wochen gebraucht hätte, um die Hamas vollständig zu zerschlagen. Der Deal hat also die Dschihadisten gerade noch rechtzeitig gerettet. Nur deshalb haben Katar und die Hamas dem Abkommen zugestimmt. Letztere kann seitdem ihre Herrschaft erneut festigen und denkt nicht daran, ihrer Verpflichtung zur Abgabe der Waffen nachzukommen.
Während der Verhandlungen wurde Katar, die Operationsbasis und der Hauptfinanzier von Muslimbruderschaft und ihrer Zweigstelle Hamas, von den USA, der EU und den Mainstreammedien als eine Art neutraler Vermittler hingestellt. Gleichzeitig wurde Israel für seinen Versuch, der terroristischen Schlange Hamas in Katar den Kopf abzuschlagen, weltweit (und auch von der US-Regierung) verurteilt. Begründet wurde das damit, dass Israel mit dem Luftschlag die territoriale Integrität Katars verletzt habe – als wenn nicht von Katar finanzierte und aus Katar angeleitete Terroristen seit 2007 ständig mit Raketenangriffen die territoriale Integrität Israels verletzt hätten.
Strategische US-Partnerschaft mit Terrorpate Katar
Die mit dem Gaza-Deal zeitgleiche Sicherheitsgarantie der US-Regierung für Katar war jedenfalls direkt gegen Israel gerichtet: „Verpflichtung: (a) Die Vereinigten Staaten betrachten jeden bewaffneten Angriff auf das Territorium, die Souveränität oder die kritische Infrastruktur des Staates Katar als Bedrohung des Friedens und der Sicherheit der Vereinigten Staaten. (b) Im Falle eines solchen Angriffs ergreifen die Vereinigten Staaten alle rechtmäßigen und angemessenen Maßnahmen – einschließlich diplomatischer, wirtschaftlicher und, falls erforderlich, militärischer –, um die Interessen der Vereinigten Staaten und des Staates Katar zu verteidigen und Frieden und Stabilität wiederherzustellen.“ (https://www.whitehouse.gov/presidential-actions/2025/09/assuring-the-security-of-the-state-of-qatar/)
Und damit noch nicht genug hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth Anfang Oktober bekanntgegeben, dass Katar auf dem Gelände der Mountain Home Air Force Base im US-Bundesstaat Idaho eine eigene Luftwaffen-Einrichtung errichten darf. Dort sollen künftig katarische F-15QA-Kampfjets und Piloten stationiert werden, die gemeinsam mit US-Truppen trainieren. Hegseth wörtlich: „Dies ist ein weiteres Beispiel unserer engen Partnerschaft – Sie können auf uns zählen.” (https://militaeraktuell.at/neue-aera-zusammenarbeit-katar-f-15-basis-usa/)
Dadurch, dass Trump „seinen“ Gaza-Friedensplan dem UN-Sicherheitsrat zur Abstimmung vorgelegt hat, sind die USA Katar und seinen Verbündeten noch weiter entgegengekommen. Denn Israel wollte eine „Internationalisierung“ des Konfliktes stets vermeiden, wollte man sich doch nicht der rabiat israelfeindlichen UNO, die systematisch die Hamas-Terroristen gestützt hatte, ausliefern. Nun hat Trump die UNO, diese globalistische Struktur, die weltweite totalitäre Plandemie-Vorgaben, Ersetzungsmigration nach Europa und „global governance“ vorantreibt und die er selbst noch im September als „bürokratischen Moloch“ bezeichnet hatte, aufgewertet und zurück ins Spiel geholt. Ein Sieg für die proislamischen Globalisten.
Der Inhalt der Resolution des UN-Sicherheitsrates, die (bei Enthaltung von China und Russland) am 18. November angenommen wurde, ist aus zwei Gründen problematisch. Erstens die Stationierung von internationalen Truppen: Wenn da Einheiten des Hamas-Financiers Katar oder seines bewaffneten Arms Türkei dabei sind (und das gilt als wahrscheinlich), ist das ein regelrechter Triumph für den Dschihadismus im Allgemeinen und die Hamas im Besonderen, denn Israel wäre von regulären Truppen seiner Todfeinde an seiner unmittelbaren Grenze bedroht und die Hamas würde (bestenfalls pseudoentwaffnet) weiterhin mitmischen. Zweitens wird in der Resolution die Perspektives eines palästinensischen Staates angedeutet – das wäre eine regelrechte Belohnung für das Massaker der Hamas und würde bedeuten, dass all die israelischen Soldaten in den letzten beiden Jahren umsonst gestorben sind.
Die Krone aufgesetzt hat Trump der ganzen Entwicklung mit der Hofierung des syrischen „Übergangspräsidenten“ Ahmed al-Scharaa, besser bekannt unter seinem dschihadistischen Kampfnamen Abu Mohammad al-Jolani. Nach einem ersten Handshake im Mai wurde der ehemalige Al-Kaida-Terrorist, für den die USA ein Kopfgeld von 10 Millionen $ ausgesetzt hatten, nun im November ganz offiziell im Weißen Haus empfangen.
Reaktionen und Einschätzungen
Die Hamas, die eine Entwaffnung entgegen den Verpflichtungen des Abkommens ohnehin verweigert, lehnte die Resolution ab. „Die Zuweisung von Aufgaben und Rollen innerhalb des Gazastreifens an die internationale Truppe, einschließlich der Entwaffnung des Widerstands, beraubt sie ihrer Neutralität und macht sie zu einer Konfliktpartei zugunsten der Besatzung“, sagte die Gruppe in einem Statement.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, Israel bleibe bei seiner Gegnerschaft zu einem palästinensischen Staat und verpflichtete sich, Gaza „auf die einfache oder die harte Art“ zu entmilitarisieren. Seine rechten Koalitionspartner fanden noch schärfere Worte. Damit haben die beiden Konfliktparteien vor Ort ihrer Ablehnung zur UN-Resolution zum Ausdruck gebracht. Es wird sich also erst zeigen, welche internationale „Friedenstruppe“ hier was und wie durchsetzen wird können.
Bezüglich der US-Kapitulation vor Katar hob eine mit der Angelegenheit vertraute Person die enge persönliche Beziehung zwischen Trump und seinem Sondergesandten Steve Witkoff sowie dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, und Premierminister Mohammed Abdulrahman Al Thani als Grundlage für die Verhandlungen hervor und merkte an, dass das Quartett in seinen Geschäftswurzeln eine gemeinsame Basis gefunden habe. (https://www.politico.com/news/2025/10/11/qatar-lobbying-israel-influence-00603060)
Der israelische Aktivist und Youtuber Yishai Fleisher bezeichnete Witkoff und Trump-Schwiegersohn Jared Kushner als „von Katar gekaufte amerikanische Juden“. Fleisher präsentierte in einem seiner Videos auch die relevanten Auszüge eines Auftritts von Michele Bachmann, einer prominenten Republikanerin, bei einer Diskussion an einer US-Universität. Bachmann prangert darin sehr pointiert an, in welchem Ausmaß Katar US-Institutionen unterwandert habe und dass es verrückt sei, dass mit Witkoff und Kushner zwei Personen für die Verhandlungen zuständig seien, die Geschäftsbeziehungen mit Katar haben. (https://www.youtube.com/watch?v=l4PXBEnXkxw)
Und Trumps Verbündete und konservative Aktivistin Laura Loomer kritisierte die Ankündigung bezüglich der katarischen Militäreinrichtung in Idaho scharf und schrieb in einem Beitrag auf X: „Das ist eine Falle, um Amerika von islamischen Barbaren aus Katar, den größten Finanziers des islamischen Terrors weltweit, angreifen zu lassen. … Ich muss mir überlegen, wie viel Zeit ich noch einer Partei widmen soll, die die Bedrohung durch den Islam im Westen ignoriert.“
Folgen für den Westen
Das Herrscherhaus von Katar ist seit Jahrzehnten eng mit der Muslimbruderschaft verbunden. Letztere bekommt vom Emirat Geld und eine sichere Operationsbasis. Der Al-Thani-Herrscherclan hat mit dem internationalen Netzwerk der Muslimbrüder ein politisches Instrument zur Einflussnahme in zahlreichen islamischen und westlichen Ländern. Ebenfalls zu diesem Bündnis gehört die islamistische Regierung der Türkei, das von der Türkei abhängige Dschihadistenregime in Syrien sowie das Taliban-Regime in Afghanistan. Einigermaßen gute Beziehungen hat dieser Block auch mit dem Iran, dessen Proxys im Irak und im Jemen sowie mit Pakistan und zuletzt sogar mit Ägypten.
Das ist ein mächtiger Block, der sowohl finanzielles als auch militärisches Potential hat. Und diese Leute haben eine klare und ideologisch fundierte Agenda. Sie wollen im islamischen Raum einen Staat nach dem anderen unter islamistische Herrschaft bringen und sie wollen durch ihren finanziellen und politischen Einfluss ihre Macht in den westlichen Ländern immer mehr ausbauen und sie schließlich übernehmen (man muss ihnen nur zuhören, denn sie sagen das ganz offen). Zu glauben, diese Leute durch Geschäfte mäßigen und im westlichen Sinne „normalisieren“ zu können, ist hochgradig naiv – mit einer Mischung aus Unkenntnis und Arroganz. Diese Leute sind durchaus zu Kooperationen bereit, wenn sie sich davon Vorteile versprechen, gehen aber deshalb nicht von ihren grundlegenden und langfristigen Zielen ab.
Sollte sich die Partnerschaft der Trump-Regierung mit den Islamisten von Katar, Türkei und Muslimbruderschaft verfestigen, sind die Folgen verheerend. Es würde die globale Macht dieser Kräfte massiv erhöhen und Katar und den Muslimbrüdern den Zugriff auf die US-Gesellschaft erleichtern. In Europa würde der Widerstand gegen die Islamisierung, die in erster Linie über Muslimbrüder-Netzwerke und katarisches Geld läuft, erheblich schwächen. Das gilt für oppositionelle Länder wie Ungarn ebenso wie für oppositionelle Bewegungen wie in Großbritannien, die zuletzt doch auf Rückenwind aus den USA hoffen konnten. Wesentlich wird sein, ob sich (zumindest nach der Amtszeit Trumps) unter den Republikanern und Konservativen prinzipienfestere Kräfte durchsetzen können, die sich nicht von Katar kaufen lassen.
Perspektiven für Israel
Für Israel wird durch Trumps Kapitulation vor Katar alles noch schwerer. Wer solche Freunde hat wie Trump, braucht keine Feinde mehr. Der erwähnte Yishai Fleisher meint, dass in der Kultur des Orients und auch gegenüber Trump nur Stärke zähle, Kompromissstreben als Schwäche interpretiert werde und dass Netanjahu zu unentschlossen und zu wenig hart agiere, was Israel schade. Er mag damit Recht haben, gleichzeitig wäre eine Verweigerung des Gaza-Deals gegen die USA doch sehr riskant, sind doch die meisten islamischen und europäischen Regierungen ohnehin antiisraelisch eingestellt.
Wie kann Israel nun weiter vorgehen und sich gegen die Bedrohung durch Hamas, Hisbollah, Huthis, Iran, Katar, Türkei, Syrien etc. verteidigen? Gibt es überhaupt eine Chance für Israel, wenn sich die USA gegen einen stellen oder zumindest echte Unterstützung verweigern? Perspektivisch kann Israel in dieser Lage vier Dinge tun:
Erstens in Gaza auf jeden Hamas-Angriff hart reagieren, die entsprechenden Gebiete neu besetzen, katarische und türkische Truppen schon im Vorfeld als feindlich und unerwünscht deklarieren und schließlich jeden weiteren Rückzug mit Verweise auf mangelnde Entwaffnung ablehnen.
Zweitens mit den Kräften in den USA und Europa, die nicht von Katar eingekauft sind, die Beziehungen zu verstärken.
Drittens in der Region natürliche Bündnispartner aufbauen und stabilisieren – Griechenland, Zypern, Armenien, Kurden und Drusen in Syrien, orientalische Christen.
Viertens die Abhängigkeit von den USA reduzieren, indem man die guten Beziehungen mit Indien weiter ausbaut und die mit Russland repariert – wofür es angesichts vieler russischstämmiger Israelis, angesichts von Russlands Konflikten mit Dschihadisten und angesichts des lange guten Drahtes zwischen Netanjahu und Wladimir Putin Möglichkeiten gibt.
Die Aspekte des dritten und vierten Punktes habe ich an anderer Stelle ausführlicher diskutiert:


