Ukraine: Odessa vor der Einnahme durch Russland?

John Mearsheimer, Jeffrey Sachs, Douglas Macgregor und Scott Ritter prognostizieren allesamt die baldige russische Einnahme der Hafenstadt Odessa. Was ist davon zu halten?

Die Stadt Odessa steht für den verbliebenen Zugang der Ukraine zum Meer. Sie hat eine Million Einwohner, wurde 1794 im Auftrag der russischen Zarin Katherina der Großen gegründet und ist seitdem eine russischsprachige Stadt. Nach dem nationalistischen Maidan-Putsch in Kiew war Odessa eine Hochburg des Widerstandes, der schließlich im Mai 2014 mit einem bestialischen Massaker unterdrückt wurde.

In den vergangegen Jahren gab es in Odessa immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den Greiftrupps der Armee und Bürger, die sich gegen die Zwangsrekrutierungen wehrten. Nun zirkulieren vor allem auf Youtube etliche Videos von kritischen Kommentaroren, die meinen, dass die russische Einnahme von Odessa unmittelbar bevorstehe.

Mearsheimer und Sachs

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Der bekannte Politikwissenschaftler John Mearsheimer sieht in der drohenden russischen Einnahme Odessas  weit mehr als eine militärische Niederlage; sie ist der endgültige Todesstoß für die Ukraine als wirtschaftlich tragfähigen Staat und ein verheerender Schlag für das globale Prestige der USA: https://www.youtube.com/watch?v=74UgXPBj4jU

Jeffrey Sachs, Ökonomprofessor an der Columbia-Universität, erläutert, warum Odessa als nächstes fallen könnte, warum Odessa nun im Zentrum steht und warum das strategische Gerüst des Westens in Echtzeit zusammenbricht: https://www.youtube.com/watch?v=xAJWb_efdQQ

Ritter und Macgregor

Scott Ritter, ehemaliger Geheimdienstoffizier der US-Marines und ehemaliger UN-Inspektor im Irak, rechnet ebenfalls mit einem baldigen Fall Odessas: https://www.youtube.com/watch?v=gWo9z2mOejE&t=65s.

Und Douglas Macgregor, ehemaliger Offizier im Golfkrieg, Militärtheoretiker und Politikberater, führt sogar aus, dass die Einnahme Odessas für Russland leicht sein wird. Entscheidende ukrainische Militäreinrichtung in der Region seien zuletzt zerstört worden (und dabei neben ukrainischen Piloten auch französische getötet). Die Brücke über den Dnjepr sei intakt, Russland verfüge über Strukturen vor Ort und könne auch Fallschirmspringer einsetzen: https://www.youtube.com/watch?v=71F8eKtSUcs

Putins Ansage


Das diese Einschätzungen und Prognosen nun so gehäuft auftreten, könnte zwei Ursachen haben. Erstens könnten die genannten Personen über ihre Verbindungen tatsächliche Informationen über Vorbereitungen einer russischen Offensive auf Odessa haben. Zweitens bedienen alle vier genannten Analytiker seit längerem das russische Narrativ und könnten als Verstärker des Kremls auftreten.

Dabei ist zu berücksichtigen, was Wladimir Putin in einer Fernsehansprache als Reaktion auf ukrainische Drohnenangriffe auf russische Öltanker im Schwarzen Meer gesagt hatte:Die radikalste Lösung ist, die Ukraine vom Meer abzuschneiden, dann wird Piraterie prinzipiell unmöglich.“

Riskante Operation

Und es ist zu berücksichtigen, dass insbesondere Ritter und Macgregor seit zwei bis drei Jahren davon sprechen, dass die Ukraine am Ende und der russische Sieg nahe ist. Zuletzt haben die russischen Erfolge zwar zugenommen, von einem wirklichen Zusammenbruch der ukrainischen Armee kann aber noch keine Rede sein.

Ein Angriff auf die Region Odessa wäre gegenüber dem bisherigen stetigen Vormarsch eine hochkomplexe und riskante Operation: entweder amphibisch oder mit der Überquerung eines breiten Flusses oder mit Luftlandetruppe. Es ist fraglich, ob die russische Führung bereit ist, dieses militärische und in der Folge auch politische Risiko einer verstärkten westlichen Intervention einzugehen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf: https://transition-news.org/


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