Bei dem Luftschlag der israelischen F16 wurden Gebäude der Terrororganisation Hamas angegriffen und einige Hamas-Mitglieder getötet. Wie viele der obersten Hamas-Führer darunter sind, ist weiterhin unklar.
Überraschender Angriff?
Die meisten Mainstreammedien haben den Luftschlag als überraschend oder unerwartet bezeichnet – so zum Beispiel Paul Ronzheimer, der Außenpolitik-„Experte“ der BILD, oder diverse ÖRR-Moderatoren und -Kommentatoren. So einen Unsinn können nur Leute verbreiten, die ihre Infos nur aus der Blase der globalistischen Nachrichtenagenturen beziehen. Mancher dieser „Journalisten“ konsumieren offenbar maximal noch Haaretz, diesem linksliberalen Blatt aus Tel Aviv, das in Israel kaum wer liest und das sich darauf spezialisiert hat, im Ausland auf Englisch Stimmung gegen die israelische Regierung zu machen.
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In Wahrheit wurde in der israelischen Rechten und wohl auch im Sicherheitsapparat seit Monaten diskutiert, dass eine Kapitulation der Hamas und damit ein Ende des Krieges schwer möglich sind, solange Hamas-Führer in Fünf-Sterne-Hotel im Ausland Befehle zum Durchhalten geben. Es wurde ganz klar besprochen, dass es notwendig sein wird, auch diese Drahtzieher des Hamas-Terrorismus in Visier zu nehmen. Die Botschaft an die gesamte arabisch-islamische Welt müsse sein: „Don´t mess with the Jews!“
General Amir Avivi, Sprecher des Israel Defense and Security Forum (IDSF), eines Zusammenschlusses von 34.000 Reserveoffizieren mit guten Verbindungen zu Armeeführung und Regierung, hatte bereits Anfang August gesagt: „Sie sitzen in Luxushotels. Das sind die Köpfe hinter dem Angriff vom 7. Oktober 2023 – und sie müssen verhaftet werden. Falls nicht, wird Israel gezielt gegen diese Führer vorgehen.“
Nach dem Angriff in Katar äußerte sich Avivi umgehend in einem neuen Interview: „Dies ist eine dramatische Nachricht – Israel hat die Hamas-Führung in Katar attackiert. Wir bewegen uns nun auf die vollständige Zerstörung dieser Organisation zu. Kein Hamas-Führer, der den 7. Oktober geplant und ausgeführt hat, wird am Leben bleiben. Sie werden gejagt – wie die Nazis.“ (https://www.youtube.com/watch?v=NZ9E0vf2rJo&t=15s)
Vermittler Katar?
Die UNO und die EU, also die verbliebenen Kommandozentralen des antiisraelischen Globalismus, haben nach dem israelischen Militärschlag wieder einmal hyperventiliert. Der Angriff sei, so hieß es unisono, eine ganz schlimme und eklatante Verletzung internationalen Rechts. Die Empörung ist nicht überraschend, ist sie doch Ausdruck einer Agenda, aber ist heuchlerisch und unhaltbar. Nicht mit internationalem Recht vereinbar ist es nämlich jedenfalls, im eigenen Land die Drahtzieher und Kommandeure von Terrorbanden zu beherbergen, zu finanzieren und logistisch zu unterstützen – sodass diese dann Massaker in anderen Ländern durchführen. Wenn man das tut, darf man sich nicht wundern, wenn ein solches betroffenes Land entsprechend reagiert.
Im ORF war in der „Analyse“ des Angriffs sogar davon die Rede, dass Israel die Lage eskaliere und dabei keine Grenzen kenne. Denn anders als beim Libanon oder Iran, wo Israel auch zugeschlagen habe, handle es sich bei Katar um einen „Vermittler“ und um „neutralen Boden“. Bei solchen Ausführungen kann man sich nur noch fragen, ob es sich dabei um Unkenntnis oder absichtliche Desinformation handelt.
Der Libanon als Staat unterstützt keineswegs die Hamas oder Hisbollah, vielmehr ist die Hisbollah eine Art Staat im Staate, die die libanesische Regierung aktuell auflösen möchte. Katar hingegen hat, wie der Iran, jahrzehntelang die Hamas auf verschiedenste Weise unterstützt. Das ist auch alles andere als ein Zufall, denn Katar ist der Staat der Muslimbruderschaft. Diese ursprünglich aus Ägypten stammende internationale islamistische Vereinigung hat es über nach Katar zugewanderte ägyptische Lehrer und Techniker geschafft, sich mit dem dortigen Herrscherhaus zu verbinden und den Staatsapparat zu übernehmen. Die katarischen Ölmilliarden finanzieren die Muslimbruderschaft weltweit und auch ihre palästinensische Zweigorganisation, die Hamas.
Machtfaktor in Wirtschaft und Medien
Dass das Emirat mit seinen 3,6 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 11.600 km2 (= 32 mal so groß wie der Gazastreifen) ein neutraler Vermittler sei, kann der ÖRR nur Ahnungslosen einreden. Katar ist aber nicht nur Finanzier und Kommandozentrale der Hamas-Terroristen, sondern ein internationaler Machtfaktor, ein wichtiger Player im globalen Kapitalismus.
Das Emirat ist über seinen Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) an zahlreichen internationalen Großkonzernen beteiligt, etwa an VW zu 14,6 Prozent, der Deutschen Bank, an Credit Suisse, an Total, Barclays, dem Flughafen Heathrow, der Reederei Hapag Lloyd, bei der russischen Ölgesellschaft Rosneft oder beim französischen Mischkonzern Lagardere. Insgesamt soll QIA über ein verwaltetes Vermögen auf 557 Milliarden US-Dollar verfügen (Stand August 2025). Sie ist damit eine der größten und einflussreichsten Investmentgesellschaften der Welt.
Darüber hinaus verfügt man mit dem professionellen Sender Al-Jazeera, der dem Herrscherhaus gehört und der seinen Hauptsitz in Katar hat, über eine weltweites Instrument, mit dem islamistische und antisemitische Propaganda verbreitet wird. Yusuf al-Qaradawi, der berüchtigte Prediger der Muslimbrüder, erreichte über Al-Jazeera ein Millionenpublikum. Und viele Beobachter vermuten, dass Katar durch Investitionen, Sponsoring und Bestechungen in immer mehr Institutionen des Westens Einfluss gewinnt – und damit auch ideologische und politische Macht.
Machtfaktor in Bildung und Kultur
In den USA soll Katar in den letzten 20 Jahren 94 Milliarden US-Dollar investiert haben, in Medien, in Lobbyarbeit im Kongress und ins Bildungssystem (https://www.thefp.com/p/how-qatar-bought-america-9df). Ein besonderes Bespiel dafür sind die US-Elite-Universitäten, die zuletzt durch propalästinensischen und antiisraelischen Extremismus aufgefallen sind.
Katar ist nämlich mit sechs Milliarden US-Dollar seit 2007 der wichtigste ausländische Sponsor von US-Universitäten (https://jungle.world/artikel/2024/18/campus-katar-und-kapital). Die Bild-Zeitung berichtete unter dem plakativen Titel „Was haben Elite-Unis und Terroristen gemeinsam? Den Sponsor!“, dass US-Unis allein von 2014 bis 2019 2,5 Milliarden Euro von Katar bekommen hätten (https://www.bild.de/politik/ausland-und-internationales/geld-aus-katar-was-haben-elite-unis-und-terroristen-gemeinsam-den-sponsor-663791ac3dbd352feb0ed626). Katar gehe dabei strategisch vor und konzentriere sich auf einige Elite-Unis, um dort maximalen Einfluss auszuüben. Die Gelder würden oft nicht als katarische Spenden deklariert und meist über die Qatar Foundation laufen.
Insgesamt ist die Vorgangsweise Katars sehr durchdacht. Einerseits nimmt man über Spenden und Investitionen Einfluss auf die Eliten, nämlich auf Politiker und den Nachwuchs auf bestimmten Universitäten. Andererseits schafft man über Fußball, ein wichtiges Element der Populärkultur, Zugang zu breiteren Schichten. Der franösische Klub PSG gehört de facto dem Emirat Katar. Sein Präsident Nasser Ghanim Al-Khelaifide ist auch Mitglied im UEFA-Exekutivkomitee. Qatar Airways ist Sponsor der Champions League, der EM-Turnier und der FIFA. (https://diefreiheit.info/champions-league-psg-sieg-fuer-islamismus/)
Darüber, ob etwa die antiisraelischen und islamismusfreundliche Politik von Politikern wie Emanuel Macron von katarischem Geld, von der Lobbyarbeit der Muslimbruder-Netzwerke und den Massen an muslimischen Zuwanderern beeinflusst ist, kann spekuliert werden. Wenn man sich die Politik von UNO und EU ansieht, stellt sich die Frage wohl eher nach dem Ausmaß dieses Einflusses.
Chance für Israel
Da in Washington nun eine Regierung amtiert, die relativ wenig den Netzwerken Katars und der Muslimbrüder verbunden ist, hat Israel nun eher als bisher die Möglichkeit, die Hintermänner des dschihadistischen Terrorismus zumindest in die Schranken zu weisen. Die US-Administration hat zwar im Mai 2025 einen zweifelhaften ökonomischen Deal mit Katar abgeschlossen (inklusive eines Flugzeug-Geschenkes an Donald Trump) und die Justizministerin Pam Bondi soll eine ehemalige Lobbyisten für Katar gewesen sein. Den aktuellen Luftschlag Israels in Katar hat die US-Regierung, die im Emirat ja auch einen Truppenstützpunkt hat, aber nur sehr halbherzig verurteilt. Möglicherweise will man den Emir durch Zuckerbrot und Peitsche dazu zwingen, die Hamas fallenzulassen.
Angesichts der weitgehenden Kontrolle der Muslimbrüder über den Staat Katar scheint das kaum erfolgsversprechend. Aber immerhin hat Israel die Möglichkeit, die Hamas-Kader zu dezimieren, die Muslimbruderschaft einzuschüchtern, Stärke zu zeigen und den türkischen Verbündeten Katar auch in Hinblick auf die Perspektiven Syriens zu schwächen. Ob Israel für einen Sturz des Regimes in Doha grünes Licht aus den USA bekommt, ist sehr fraglich. Für diesen Fall müssten die Saudis, die die Muslimbrüder und Katar ohnehin ablehnen, wohl den missratenen Nachbarstaat übernehmen.
Offensiv agieren dürfte Israel nun vermutlich in Judäa und Samaria (international „Westbank“ genannt). Der Anschlag von islamistischen Terroristen auf einen israelischen Bus, bei dem sechs Zivilisten ermordet wurden, könnte der Anlass sein, gegen die Dschihadisten auch in diesen Gebieten verschärft vorzugehen. Dass Amir Avivi für den Anschlag auch die Palästinensische Autonomiebehörde verantwortlich macht (https://www.youtube.com/watch?v=ZHKVKWuKXY0) ist ein klares Zeichen in diese Richtung.
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