Kippt Großbritannien oder kommt der Bürgerkrieg?

Viele Analysten sehen das Vereinigte Königreich auf dem Weg in den Bürgerkrieg. Kann eine Regierung von Nigel Farage das verhindern oder werden die Eliten ihren Kurs weiter stur durchziehen? Und wer würde in einem Bürgerkrieg gegen wen antreten?
StreetMic LiveStream, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

US-Milliardär Elon Musk, der im September die islamkritische Massendemonstration von Tommy Robinson unterstützte, schrieb auf X, dass in Großbritannien ein „Bürgerkrieg unvermeidlich“ sei, worauf die linksliberalen Eliten hyperventilierten. Tatsächlich haben etliche Wissenschaftler und Analytiker ähnliche Erwartungen

David Betz etwa ist Professor für „Krieg in der modernen Welt“ am Fachbereich Kriegsstudien des King’s College London. Er forscht zu Aufständen und Aufstandsbekämpfung, Informations- und Cyberkrieg – und gab der Berliner Zeitung im August ein Interview: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/britischer-konfliktforscher-fast-alle-voraussetzungen-fuer-buergerkriege-in-westeuropa-sind-erfuellt-li.2349377 

Er meint: „In Westeuropa sind fast alle strukturellen Voraussetzungen für einen Bürgerkrieg erfüllt, in einer Form, die man in der Fachliteratur als idealtypisch bezeichnet.“ Die Faktoren seien: tiefe Spaltung, Abwertung der Mehrheitsbevölkerung, dramatischer Vertrauensverlust in Institutionen.


Fraktionalisierung und Downgrading

Diese gefährliche Mischung mache einen Bürgerkrieg immer wahrscheinlicher, warnte Betz. Er spricht von einer „polarisierenden Fraktionalisierung“. Nicht mehr Sachfragen, sondern Identität und Gruppenzugehörigkeit würden das Denken bestimmen

Betz hebt vor allem die Entwicklung in Großbritannien hervor: Dort wachse „eine muslimische politische Bewegung, die faktisch eine Ein-Themen-Partei ist – mit Fokus auf internationale muslimische Interessen, aktuell vor allem Gaza, während britische Binnenpolitik kaum Beachtung findet.“

Bedeutend sei auch der Abstieg der bisherigen Mehrheitsbevölkerung: „In mehreren europäischen Ländern wird die einheimische Bevölkerung innerhalb einer Generation zur Minderheit im eigenen Land. Im Vereinigten Königreich rechnet man damit um 2060, in anderen Ländern früher oder später.“ „Downgrading“ bedeute, dass Sprache, Werte und politische Prioritäten der bisherigen Mehrheit nicht mehr maßgeblich seien.

Massenmigration, Vertrauensverlust und Wirtschaftskrise

Masseneinwanderung sei, so Betz, „kein Projekt der Bevölkerung, sondern der Eliten. In Großbritannien hat es nie eine Wahl gegeben, bei der die Wähler sich bewusst für unbegrenzte Migration entschieden hätten. Offiziell hieß es immer ‚Kontrolle und Begrenzung‘ – real wurde der Wasserhahn voll aufgedreht. Diese Eliten – politische, wirtschaftliche, mediale, akademische – sind post-national geprägt.“


Das Vertrauen sei der Kitt jeder Gesellschaft: „Vertrauen ist das soziale Kapital einer Gesellschaft. Über Jahrzehnte wurde es systematisch abgebaut – in Politik, Medien, Polizei, Justiz, sogar in Kirche und Medizin. Heute genießen Politiker als Gruppe in vielen Ländern Vertrauen nur noch im einstelligen Prozentbereich. Doch ohne Vertrauen sinkt die Fähigkeit, Konflikte friedlich zu lösen.“

Historisch hätten Wohlstand, gute Regierungsführung und eine einigermaßen geeinte Elite Bürgerkriege verhindert. Nach Betz sind diese drei Pfeiler im Westen angeschlagen: Produktivität und Innovation stagnieren seit Jahren, Bürokratie lähmt den Apparat. Die Staatsfinanzen würden außer Kontrolle geraten. Die aktuelle Energiepolitik zerstöre die Industrie. Für die junge Generation schaue es mit Einkommen, Wohneigentum, und Familiengründung schlecht aus.

Prognosen

Betz stützt seine Thesen sich auf etablierte Forschung – etwa die Barbara Walter, Robert Putnam, Monica Duffy Toft. Die Annahme, der Westen sei „immun“ gegen Bürgerkrieg, sei wissenschaftlich nicht haltbar. Betz kalkuliert konservativ die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs in den nächsten fünf Jahren bis zu 60 Prozent für mehrere Länder Europas, insbesondere für Großbritannien.

James Davison Hunter, ein US-amerikanischer Soziologe, prägte den Begriff „Kulturkampf“. Er argumentierte schon in seinem 1991 erschienenen Buch „Culture Wars: The Struggle to Define America“, dass es zwischen Gruppen, die unvereinbare Welten wollen, kein Mittel außer Gewalt gäbe. Monica Duffy Toft sieht als Voraussetzungen für einen Bürgerkrieg, dass die die Identität in einer Nation entlang einer kritischen Achse gespalten ist und sich Tribalismus zuspitze.

Charlie Downes, Politstratege und Sprecher von „Restore Britain“ führte aus, dass bei einer Fortsetzung der bisherigen Politik es immer mehr ethnische Spannungen und Unruhen geben werde. Bei den gewaltsamen Konflikten werde es sich aber um keinen Bürgerkrieg im klassischen Sinne handeln, denn ein solcher bedeute Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen eines Volkes. In Britannien würde es sich aber um Konflikte zwischen Einheimischen und feindlichen Zuwanderern handeln. (https://diefreiheit.info/grossbritannien-schlimmer-als-buergerkrieg/)


Britische Besonderheiten

Viele der beschriebenen Probleme und Konflikte existieren in vielen europäischen Ländern, von Frankreich bis Deutschland, von Belgien bis Schweden. Dass sich die Lage speziell in Großbritannien zuspitzt, dürfte mehrere Gründe haben.

Aufgrund der sprachlichen und kulturellen Nähe kommt hier der Einfluss aus den USA schneller an: die MAGA-Bewegung und die Zeitenwende des Trumpismus. Und der bleierne Deckel der EU-Bürokratie ist nicht mehr vorhanden. Reform UK von Nigel Farage liegt in diversen Umfragen bei über 30 Prozent und könnte angesichts des Mehrheitswahlrechts bei den nächsten Wahlen die absolute Mehrheit der Sitze schaffen.

Ergänzt wird die elektorale Ebene durch Massendemonstrationen gegen die Islamisierung. Mit ihr wurden die Kräfte um Tommy Robinson nicht nur zu einem außerparlamentarischen Korrektiv für eine angepasste Reform UK, sondern zu einem echten politischen Faktor im Lande. Während der Mainstream die Kundgebung auf 110.000 Menschen kleinzureden versuchte, zeigten unabhängige Aufnahmen und Einschätzungen, dass es wohl zwischen einer und zwei Millionen Menschen waren.

Robinson spricht von „mass awakening“, also einem Massenerwachen. Die bisher schweigende Mehrheit, die durch das woke Gesinnungsregime eingeschüchtert war, schweige nicht mehr. Diese Befreiung sei von der Herrschenden nicht mehr zurückzudrehen. Es sei eine Kulturrevolution im Gange. Und tatsächlich ist das der größte Unterschied Großbritanniens zu anderen europäischen Ländern – dass nämlich die Bevölkerung selbst aktiv geworden ist und die Straßen erobert hat.

Vergewaltigungsbanden und Musk Hilfe

Ein wesentlicher Faktor dafür war sicherlich, dass die Sexualverbrechen muslimischer Einwanderer, die es überall in Westeuropa gibt, in Großbritannien besonders monströs waren. Über Jahrzehnte haben pakistanische Banden vermutlich hunderttausende minderjährige weiße Mädchen aus der Arbeiterklasse in mindestens 83 Gebieten vergewaltigt, gefoltert und verkauft. Um nicht als „rassistisch“ zu gelten, hat die Polizei zahllose Anzeigen ignoriert, hat die Justiz nicht unternommen, die Mainstreammedien nicht berichtet. Im Klartext: Der Ruf der islamgläubigen Täter war dem Regime wichtiger als die Unversehrtheit von zahllosen minderjährigen Mädchen.

Nachdem das nicht mehr unter dem Teppich zu halten war und die Vertuschung durch Labour-Politiker offensichtlich wurde, ist die Wut in der Bevölkerung riesig. Hilfreich für aktuelle Bewegung unter der Führung von Robinson war auch die Unterstützung von Elon Musk: Durch sein politisches Gewicht erschwerte er Kriminalisierung und Diffamierung. Über X gab er Robinson und seinen Berichten große Reichweite. Er postete selbst die Informationen über die Massenvergewaltigungen und klagte die Regierung an.

Organisatorisch getragen wurde der Aufmarsch durch Strukturen der Fußball-Fanszene. Und Robinson plant schon eine neue und noch größere Mobilisierung. Stand die Demo im September unter dem Motto „Unite the Country“, soll die kommende unter dem Motto „Unite the West“ stehen. Robinson spricht von einer Welle und von Druck auf Reform UK von Nigel Farage.

Kippt das Königreich?

Aus den genannten Gründen könnte Großbritannien das erste größere europäische Land sein, das kippt und über das die Globalisten die Kontrolle verlieren. Das wiederum könnte einen Dominoeffekt auslösen. Allerdings gibt es dabei auch einige Fallstricke und Gefahren. Eine Gefahr ist, dass vor dem Sturz stehende Figuren wie Starmer die Flucht nach vorne antreten und einen Außenkonflikt lostreten – also tatsächlich die Konfrontation mit Russland riskieren.

Eine andere Gefahr in Großbritannien besteht darin, dass Reform UK weder ein klares Programm noch einen stabilen Kader hat. Es handelt sich vielmehr um eine One-Man-Show von Farage. Eine solche politische Partei kann leicht integriert oder eingekauft werden. Offenbar wird das auch bereits versucht; über ein „Geheimtreffen“ von König Charles mit Farage wurde berichtet. Außerdem sickern zunehmend Opportunisten von der Konservativen Partei, die auch in Zukunft Mandate haben wollen und die zum Establishment gehören, in Reform UK ein. Wenn die Eliten Farage tatsächlich an die Regierung lassen und er dafür die gegenwärtige Politik (mit kosmetischen Korrekturen für das Publikum auf den billigen Plätzen) fortsetzt, wird die Ernüchterung bald groß sein – und nach einer Phase der Enttäuschung könnten konsequentere Kärfte wie Advance UK oder Restore Britain oder Robinson Aufschwung bekommen.

Falls Farage mit Reform UK, von der Bevölkerung an die Regierung gewählt, tatsächlich einen politischen Kurswechsel bezüglich Migration/Islam und anderen Themen vorzunehmen versucht, könnte die Sabotage der bisherigen herrschenden Netzwerke und des tiefen Staat massiv sein. Farages Truppe könnte auflaufen und daran zerschellen. Das ist Trump in der ersten Amtszeit passiert, als er inhaltlich und personell zu wenig vorbereitet war und noch zu wenig Klarheit darüber hatte, welcher Kampf bevorstand. Da Reform UK auch schwach aufgestellt ist, ist es möglich, dass sich eine solche Regierung in Uneinheitlichkeit und Chaos auflöst.

Weg in den Bürgerkrieg

Oder sind doch zumindest Teile der britischen Eliten bereit, nach dem Vorbild der USA die Selbstzerstörung des Landes zu beenden und einen wirklichen Kurswechsel einzuleiten? David Betz freilich hält das für unwahrscheinlich. Er sagte: „Ich sehe keinerlei Anzeichen für eine ernsthafte politische Kurskorrektur.“ Und tatsächlich sind diese Eliten sehr eingefahren in ihrer globalistisch-woken Ideologie. Sehr fraglich, ob sie da zeitnah herauskommen.

Sollten die Eliten ihren Kurs gegen die Bevölkerungsmehrheit stur fortsetzen, rückt der Bürgerkrieg in Großbritannien immer näher. Betz rechnet für die nächsten fünf Jahre wie gesagt mit einer Wahrscheinlichkeit für 60 Prozent.

Ein desaströses Scheitern einer Regierung von Reform UK wäre erstmal ein schwerer Rückschlag für die antiglobalistische Opposition und könnte vorerst eine rasche Rückkehr der Globalisten ermöglichen. Da aber bereits eine starke außerparlamentarische Massenbewegung existiert und sich auch alternative politische Strukturen entwickeln, würde das höchstwahrscheinlich bald in einen neuen Anlauf gegen die Eliten übergehen. Das ist dann vermutlich ein Bürgerkrieg.

Islambefolger und ihre Kollaborateure

Konfliktforscher Betz erwartet mögliche Gewalt entlang zweier Linien, nämlich einerseits eine Revolte der „Regierten“ gegen Eliten und andererseits Einheimische versus Neuankömmlinge (urbane Gewalt entlang ethnischer Bruchlinien). Diese Erwartung ist nur im ersten Punkt zutreffend. Es wird eine Revolte gegen die globalistischen woken Eliten sein. Die zweite Linie schätzt Betz hingegen falsch ein.

Auf der einen Seite der Front in dem möglichen Bürgerkrieg wird die riesige Mehrheit der Muslime stehen. Ihr Gewicht ist aus zwei Gründen deutlich größer als die 10 Prozent der Bevölkerung, die sie aktuell in Britannien stellen. Erstens ist ihr Anteil unter Jungen, insbesondere jungen Männern, deutlich höher – und diese Gruppe ist in Auseinandersetzungen wichtiger als andere. Und zweitens sind große Teile ihrer Milieus mental und organisatorisch auf Konflikte mit den „Ungläubigen“ besser vorbereitet.

Unterstützt wird der Dschihad der Muslime von der großen Mehrheit der Linken, den (wie es in Frankreich heißt) Islamo-Gauchisten (also Islam-Linken), Linksextremisten, die sich in einem „antiimperialistischen“ Bündnis wähnen, die in den Islambefolgern ein „revolutionäres Subjekt“ konstruieren und die die nützlichen Idioten für die totalitäre muslimische Herrschaftsideologie abgeben. Dazu kommt die große Schicht von Akademikern in diversen woken Vereinen, NGOs, Stiftungen und Initiative, die materiell von aktuellen Regime und seinen Förderungen leben und es deshalb ideologisch überzeugt verteidigen.

Dazu kommt der Großteil des ideologischen Staatsapparates (Lehrer, Universitätsdozenten, Sozialarbeiter, Journalisten etc.), die auf den Mulitkulturalismus und die Unterwerfung unter die islamische Invasion eingeschworen sind. All diese Islambefolger, Kollaborateure, Profiteure und Opportunisten machen gemeinsam wohl an die 30 Prozent der Bevölkerung aus. Sie haben aber eben die Vorteile der kampfwilligen jungen Muslime und der Unterstützung des Staatsapparates.

Die Aufständischen

Gegen das proislamische globalistisch-woke Regime stehen folgende Gruppen. Erstens die große Mehrheit der indigenen Briten, insbesondere die Arbeiterklasse und kleine Gewerbetreibende wie Handwerker. Sie machen zwar wohl um die 50 Prozent der Bevölkerung aus, ihre Nachteile sind aber Überalterung, Entmutigung durch jahrzehntelangen antiweißen Schulkult und Kampfbereitschaft bei nur einigen Teilen.

Unterstützung werden sie bekommen von nichtmuslimischen Migranten. Das sind in Großbritannien insbesondere Hindus und Sikhs, die die Muslime schon allein aufgrund ihrer Erfahrungen am indischen Subkontinent nicht mögen und die in England auch wiederholt Konflikte mit den pakistanisch-islamischen Banden haben. Dazu kommen zahlreiche Migranten aus Osteuropa, die von der woken Gesinnungsdiktatur ohnehin weniger eingeschüchtert sind und ihre Ablehnung gegen die Islamisierung oft klar äußern.

Außerdem schließlich gibt es eine kleine säkulare Minderheit von Migranten aus muslimischen Länder, die den Dschihadisten oft besonders feindlich gegenüberstehen, weil sie zur Genüge kennen, was deren Herrschaft in der Praxis bedeutet. Die indigene Linke hingegen ist dermaßen von postkolonialem Selbsthass zerfressen, dass vor ihr nur einen kleine islamkritische Minderheit auf der Seite des Aufstandes gegen das proislamisch-globalistische Regime stehen wird.

Insgesamt würden wohl etwa 70 Prozent der Bevölkerung mehr oder weniger auf der Seite der Aufständischen stehen. Diese Mehrheit garantiert aber nicht den Erfolg. Darüber werden mehrere Fragen entscheiden.

Wie viele der indigenen Briten und der nichtmuslimischen Migranten werden sich aktiv beteiligen? Wie kampfbereit werden die Aufständischen sein? Werden sie in der Lage sein, die nötigen Strukturen und Netzwerke aufzubauen? Werden sich die Polizisten durchgehend für das Regime instrumentalisieren lassen oder können Teile von ihnen vom entschlossenen Volk zu einem Seitenwechsel oder zumindest Neutralität gebracht werden? Werden die Herrschenden geschlossen an ihrem bisherigen Regime festhalten oder wird es unter dem Druck der Aufständischen Friktionen geben?

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