Warum Solarenergie ein Desaster ist

Der Blackout in Spanien Ende April dürfte wesentlich mit der Ausrichtung auf Solarstrom zu tun haben. In Kalifornien wird das größte Solarthermie-Kraftwerk der Welt wieder geschlossen. Und insgesamt ist Solarenergie eine ökonomische Sackgasse.
Bild von Samuel Faber auf Pixabay

60 Millionen Menschen waren am 28. April auf der iberischen Halbinsel von einem riesigen Blackout betroffen. Verkehrsmittel standen still, elektronische Zahlungen und Bankomaten funktionierten ebenso wenig wie Mobiltelefone und andere digitale Einrichtungen.

Iberischer Blackout

Während der mediale und politische Mainstream und seine „Faktenchecker“ Nebelgranaten werfen, ist die Analyse zahlreicher Energiefachleute eindeutig. So erklärt Jorge Morales de Labra: Das Stromnetz „konnte den Überschuss an erneuerbarer Energie nicht aufnehmen, was zu einem Spannungseinbruch führte – einem plötzlichen Spannungsabfall, der großflächige Stromausfälle verursachen kann.“ (1)


In der Folge trennte sich das spanisch-portugiesische Stromnetz automatisch vom europäischen Verbundsystem. Eine Rolle spielte offenbar auch ein Problem der Hauptleitung, über die üblicherweise der überschüssige spanische Solarstrom nach Frankreich entsorgt wird – wodurch das nicht mehr möglich und die Frequenz von 50 Hz im Stromsystem nicht mehr zu halten war und es zum Kollaps kam.

Tatsächlich wurde am Tag des Blackouts besonders viel Solar- und Windstrom eingespeist, während konventionelle Quellen wie Wasserkraft, Gas- oder Kernkraftwerke kaum zur Netzstabilität beitrugen. Und besonders heftig waren die „anomalen Schwankungen” offenbar im Südwesten Spaniens, insbesondere in der Region Extremadura – dort, wo viele Solaranlagen installiert sind.

Der Neustart  des Stromsystems nach vielen Stunden wäre wiederum durch Solar- oder Windkraft unmöglich gewesen, weil diese Energieformen nicht „schwarzstartfähig“ sind. Dazu waren – wie Fritz Vahrenholt ausführt – die wenigen kalorischen Kraftwerke nötig, die nach Spaniens „Energiewende“ noch übrig sind. (2)

Dabei handelt es sich keineswegs um ein spezifisch iberisches Problem. Auch in Deutschland und Österreich ist eine Verstärkung der Stromnetze notwendig, um die Überlast aus Solarstrom abführen zu können.

Dahinterliegende Problematik

Michael Strugl, Chef von Verbund, dem größten Stromversorger Österreichs, ist ein großer Kostenfaktor der Energiewende der unvermeidliche und massive Ausbau der Netze. „Diese Dekarbonisierung und der Umbau des Systems kostet“, sagte Strugl. In den kommenden Jahren müssen demnach 60 Mrd. Euro investiert werden, „das wird man einfach auch spüren“. (3) Für Deutschland ist sogar von 1000 Milliarden Euro die Rede.


In manchen Fällen treibt die ideologiegetriebene Förderung von Solarenergie besonders absurde Blüten: Die Tiroler Gemeinde Kematen hat etwa 1000 Haushalte mit etwa 3000 Einwohnern, die ganzjährig mit Strom aus eigenen Wasserkraftwerken zu günstigen Preisen versorgt werden. Neu errichtete Photovoltaikanlagen mussten so konfiguriert werden, dass eine Einspeisung ins lokale Netz nicht möglich war. Der Eigenverbrauch blieb möglich. Einzelne Hausbesitzer beharrten aber auf der Einspeisung und neue gesetzliche Bestimmungen im Sinne der Klimareligion verpflichteten die Gemeinde dazu. Das bedeutete die Anschaffung von neuen Transformatoren um etwa eine Million Euro – also tausend Euro pro Haushalt, um nicht benötigten Strom abzuführen. (4)

Deutschland bezahlt schon jetzt pro Jahr 20 Milliarden an Nachbarländer, insbesondere an Österreich, um den sommerlichen Solarstromüberschuss untertags loszuwerden. Dabei geht es oft einfach nur darum, diesen Strom zu vernichten. Konkret lässt man tagsüber in den österreichischen Bergen Pumpspeicherkraftwerke im Kreis laufen – es wird also das Wasser abgelassen ohne Strom zu produzieren und sofort wieder hinauf gepumpt! (5)

Die Solarenergie wurde in den letzten Jahren von den grünen Ideologen in der Ampel-Regierung massiv begünstigt: keine Mehrwertsteuer, keine Stromsteuer, keine Netzgebühr. Die Photovoltaikanlagen auf den Dächern haben keine Abschaltmechanismen. Im Sommer müssen mittlerweile wegen der Dachanlagen Solarparks abgeschaltet werden.

Wenn die „Energiewende“ in Deutschland, der Ausstieg aus Kohlekraftwerken, der Verzicht auf russisches Gas und die Schließung von modernen Atomkraftwerken, so weiter geht, werden auch hierzulande Blackouts wie in Spanien wahrscheinlicher. Diese Gefahr wird Industrie und Investoren, zusätzlich zu den hohen Stromkosten, abschrecken und den Wirtschaftsstandort weiter beschädigen.

Und es wird sich das Grundproblem der Solarenergie weiter verschärfen: höchste Produktion dann, wenn am wenigsten benötigt wird, kaum Stromerzeugung, wenn am meisten Bedarf besteht. Für den einen oder anderen Eigenheimbesitzer mag Photovoltaik im Sinne von Autarkie eine attraktive Ergänzung sein, gesamtgesellschaftlich ist Solarenergie für Bevölkerung und Industrie ein irrwitziger Kurs.

Kostendesaster


Ein von grünen Ideologen verbreitetes Märchen lautet, dass Solar- und Windenergie billig ist. Das trifft nur zu, wenn die Sonne scheint und der Wind weht, sonst sie deutlich teurer – insbesondere wenn man die systemischen Kosten für den Netzausgleich, die Integration und die Umstellung der Verbraucher richtig einbezieht. Und je mehr der Anteil von Photovoltaik wächst, desto mehr Geld muss in Infrastruktur, Backup und Pufferspeicher investiert werden. Eine chinesische Studie kam im vergangenen Jahr zum Ergebnis, dass Energie aus Solar unterm Strich doppelt so teuer ist wie aus Kohle. (6)

Während Energiefachmann Fritz Vahrenholt einen Stopp des Ausbaus von Solaranlagen fordert, scheint der Markt bereits auf die Probleme dieser Art der Energieerzeugung zu reagieren. Nach den Goldgräberjahren 2021 bis 2023 befindet sich die PV-Branche bereits seit 2024 im Sinkflug. Das Überangebot an Anlagen hat zahlreiche PV-Firmen in Krisen oder den Konkurs geschickt. Beispiele dafür waren 2024 die österreichischen Hersteller Fronius und Suntastic. In Deutschland gaben bereits im Frühjahr 67 Prozent von 500 Solarinstallateure einen Einbruch bei den privaten Aufträgen an. (7)

Die Ineffizienz zeigt auch das größte Solarthermie-Kraftwerk der Welt. Es heißt Ivanpah und liegt in der kalifornischen Mojave-Wüste. Nach nur elf Jahren Betriebszeit wird es Anfang 2026 geschlossen, weil es zu komplex und wartungsintensiv und damit zu teuer ist.

Ivanpah galt als die „Zukunft der Solarenergie”, weil es dank der Wärmespeicherung auch nachts Strom produzieren kann. Doch diese Versprechung erwies sich als nordamerikanische Fata Morgana. 2,18 Milliarden Dollar an Baukosten (davon 1,6 Milliarden staatliche Subventionen von der Barak-Obama-Administration) wurden für Ivanpah verbrannt.

Die 300.000 von Computern gesteuerten Spiegel des insgesamt dreizehn Quadratkilometer umfassenden Kraftwerks fangen die Sonnenstrahlen ein und leiten diese auf drei Türme mit wassergefüllten Kesseln weiter. Der dadurch erzeugte Dampf treibt eine Turbine an, welche Strom erzeugt. Die Praxis sah anders aus.

Die Technologie des Mega-Kraftwerks erwies sich als komplexer als gedacht. Die Ausrichtung der Spiegel war schwierig, und Turbinen für den Nachtbetrieb hatten häufig Probleme. Nur 40-65 Prozent der erwarteten Leistung konnten erreicht werden. Der Strom aus Ivanpah kostete etwa 200 US$ pro MWh in der Herstellung – der generelle Marktpreis liegt aber nur bei 35 US$. In der Folge wurden Stromabnahmeverträge mit Großkunden wie Pacific Gas & Electric gekündigt. (8)

Gesamtgesellschaftlich ist die Ausrichtung auf Solarenergie verrückt, sowohl wirtschaftlich als auch bezüglich der Versorgungssicherheit. Die Solarstromerzeugung bringt aber auch noch zusätzliche Nachteile. Beispielsweise kostete das erwähnte Kraftwerk Ivanpah in den elf Jahren Betriebszeit etwa 300.000 Vögeln das Leben. Die gigantischen Spiegelflächen lockten Unmengen an Insekten an – und damit auch Vögel auf Nahrungssuche, die in der Folge von der Hitze der Sonnenspiegel gegrillt wurden.

Solarenergie anfällig und dreckig

Darüber hinaus sind die Solarparks auch sehr anfällig. Im März 2024 hatte ein Hagelsturm eine riesige Solarfarm in Texas zertrümmert. Im Mai 2025 hat ein Sommergewitter den größten schwimmenden Solarpark der Welt, am Omkareshwar-Stausee in Madhya Pradesh in Indien, kurz vor der Fertigstellung zerstört. Im Dezember 2024 zerfetzte ein Sturm den erst vor zwei Jahren errichteten und 77 Hektar großen Solarpark Porth Wen in Nordwales, den größten von Großbritannien. (9)

Vor allem aber ist Solarenergie, wie der Physiker Walter Ruegg detailliert ausführt, wesentlich „dreckiger“ als in der öffentlichen Debatte dargestellt: Um die Strommenge eines Kernkraftwerkes zu erzeugen, müsste man auf einer Fläche etwa 75 Millionen Quadratmetern Solarmodule aufstellen (plus Ersatzsystem für Zeiten ungenügender Produktion). Das bedeutet einen riesigen Rohstoffbedarf, nämlich den 50-fachen eines Benzinaggregates (welches auch noch – anders als Solarkraft – die richtige Menge mit der richtigen Spannung zur richtigen Zeit liefert).

Bei den Rohstoffen geht es insbesondere um Kupfer, dessen Abbau die größten Mengen an toxischen Abfällen am gesamten Planeten hervorruft. Derzeit geht man weltweit von 870 Mio. Tonnen abbaubaren Kupfers aus, der jährliche Bedarf liegt aktuell (noch) bei 28 Mio. Tonnen (etwa 30 Prozent davon kommen aus dem Recycling). Ein Gigawatt-Kraftwerk produziert so viel Strom wie eine Millionen PV-Dachanlagen mit je 50 Quadratmetern – und damit eine Million Wechselrichter und viele Kilometer Kupferkabel. Das ist sehr viel Kupfer, nämlich etwa 50 Mal so viel wie ein Wasserkraftwerk oder ein AKW brauchen.

Für ein handelsübliches Solarmodul braucht man einen Kilogramm Kupfer und verursacht bei der Herstellung rund 200 Kilogramm Bergbauschlämme. Diese bestehen aus vermahlenem Erz, aufgelöst in starken Säuren, Basen oder anderen Lösungsmitteln. Darin enthalten sind große Mengen Arsen, Cadmium, Quecksilber, Blei und andere Schwermetalle. All das ist eine toxische Belastung für die Arbeiter in den Produktionsländern.

Weltweit verursacht die Photovoltaik – pro Jahr! – 100 Millionen Tonnen Kupfer-Bergbauschlämme, die nicht zerfallen, sondern bis an Ende der Zeit hochgradig toxisch bleiben. Wegen der riesigen Mengen ist auch eine geschützte Lagerung faktisch unmöglich. In der Folge ist bereits jetzt eine Fläche von etwa einer Million Quadratkilometer mit Bergbauabfällen belegt – eine Fläche fast drei Mal so groß wie Deutschland.

Derzeit machen Solar- und Windenergie, trotz Förderungen von weltweit 1000 Milliarden in den letzten 20 Jahren, etwa zwei Prozent der globalen Energieproduktion aus. Würde ihr Anteil tatsächlich auf 45 Prozent steigen, was die EU als Ziel ausgibt, würde die Vergiftung von Flächen wohl unvorstellbare Ausmaße annehmen. (10)

Glücklicherweise sind die Pläne der Green-Deal-Globalisten weltfremd und unrealistisch. Der Physiker, Energieökonom und Experte für Kraftwerksfinanzierung Björn Peters führt aus, dass die bisherige Umstellung der Hälfte des Strommarktes schon 500 Mrd. Euro gekostet und zu einer Verzehnfachung des Strompreises geführt hat. Die restliche Umstellung würde 20.000 Milliarden kosten und wäre unfinanzierbar. Die Netzkapazitäten müssten verzehnfacht werden. 1000 Gigawatt seien theoretisch auch mit Solarenergie zu schaffen, aber es seien dafür so gigantische Flächen, Rohstoffe und Speicher nötig, dass das in der Praxis unmöglich sei. (11)

(1) https://www.heute.at/s/blackout-in-spanien-das-war-wohl-die-wahre-ursache-120105741

(2) https://www.youtube.com/watch?v=bR9OgczOtLw

(3) https://energynewsmagazine.at/2024/01/24/verbund-chef-energiewende-haelt-strompreise-hoch/

(4) https://tkp.at/2024/12/13/solar-tsunami-belastet-dorf-mit-1-million-euro-trotz-kompletter-eigenversorgung-mit-wasserkraft/

(5) https://www.youtube.com/watch?v=bR9OgczOtLw

(6) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0960148124000053

(7) https://www.noen.at/korneuburg/bezirk-korneuburg-pv-unternehmen-suntastic-solar-insolvent-125-mitarbeiter-betroffen-424649224 und https://www.pv-magazine.de/2024/06/05/fronius-baut-350-stellen-ab/ und https://eike-klima-energie.eu/2025/04/25/solarstrom-kommt-bald-die-krise/

(8) https://report24.news/vogelkiller-solarthermie-kraftwerk-ivanpah-wird-geschlossen-milliardenschaden/

(9) https://www.agrarheute.com/energie/strom/hagel-zerstoert-xxl-solarpark-gefaehrdet-klimawandel-energiewende-619797 und https://eike-klima-energie.eu/2024/05/13/groesster-schwimmender-solarpark-der-welt-kurz-vor-inbetriebnahme-durch-einen-gewittersturm-zerstoert/ und https://wir-fuer-hoehr-grenzhausen.de/sturm-darragh-zerstoert-den-groessten-solarpark-grossbritanniens/

(10) https://www.nzz.ch/meinung/solarstrom-er-ist-dreckiger-als-viele-denken-ld.1723091

(11) https://www.youtube.com/watch?v=qzY7jo1M62A

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