Der Antisemitismus-Vorwurf als Waffe

Nun, da Europas Straßen voll sind mit „Palestine shall be free, from the river to the sea…“ und gleichzeitig die offizielle Berichterstattung zu Israel eine 180-Grad-Wende machte und klar „Stand with Israel“ postuliert, fällt es auf, dass der Judenhass bei vielen Muslimen grenzenlos sein könnte, ganz direkt und auf der Straße, handgreiflich und auch mörderisch.
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Viele Linke solidarisieren sich mit diesen, da sie Israel als Kolonialmacht definieren und die Terroristen der arabisch-palästinensischen Seite als Befreiungskämpfer. Die Zahnpasta soll wieder in die Tube und man muss oder will jetzt den nicht-muslimischen, also rechten Antisemitismus aufzeigen, um die Vorgänge zu relativieren.

Das ist vielleicht kein direkter Auftrag, aber Zeitgeist. Da es ja wirklich überall Vorbehalte und schlimmste Erzählungen über Juden gibt, da es ja wirklich rechts-radikale Gruppen gibt, sollte sich genug finden lassen. 

Aber so ist es anscheinend nicht, denn am 7. November 2023 schrieb ein Journalist auf Zeit Online, dass der Hass auf Juden ein „urdeutsches“ Phänomen sei. Und fast in jedem Artikel, jeder Sendung zum Thema wird erst einmal gegen „Rechts“ gekämpft. „Rechtsradikal“, der Begriff der eigentlich gemeint ist, ist inzwischen wohl nicht mehr zu trennen davon. Selbst „konservativ“ bekommt einen unangenehmen Beigeschmack verpasst. So kann man den Elefant im Raum ignorieren und zugleich „die Rechten“ anprangern.

Hauptmerkmal: Antisemitismus. Dieser wird, wie so oft in den letzten Jahren, als Kampfbegriff genutzt und bezog sich sehr schnell auf die Proteste gegen die Corona-„Maßnahmen“. Man hat sogar ein Wort, das eigentlich ehrenvoll war, umgewidmet: „Querdenker“. Und die Gedanken, die diese Querdenker auf Demos oder in alternativen Medien veröffentlichten, bekamen auch ein Wort: Schwurbeln. Das bedeutete vorher, dass jemand ohne Inhalt redet. Also eigentlich umgekehrt genau das, was Politiker im Allgemeinen zu tun pflegen.

Und mit diesen seltsam überzogenen Maßnahmen gegen eine medial hochstilisierte grippale Virus-Erkrankung kamen die Fragen und Theorien auf, was denn der Grund wäre für die extremen Freiheitseinschränkungen. Irgendwer musste das doch abgesprochen haben mit all den Regierungen — also bildeten Menschen Theorien über Verschwörungen. Und wer Verschwörungstheorien offen gegenüber steht, hat damit die Tür zum Antisemitismus geöffnet. Warum eigentlich? Es gibt doch Absprachen, Hinterzimmer-Verträge, politische Weisungen. Wenn diese dann herauskommen und man die Aufklärer plötzlich Antisemiten nennt, wird die Verbindung erst hergestellt.

Anstatt diese Überlegungen zu entkräften oder zu erklären oder eben aufzuklären, wurde der politische Druck auf diejenigen erhöht, die gegen diese Gesundheitsmaßnahmen öffentlich sprachen, und die allermeisten Journalisten, Künstler, Politiker oder sonstwie öffentlichen Personen erhoben die bösartigsten Unterstellungen gegen die Zweifler. Auf den Demos war die Polizei offenbar zu Härte und Unverhältnismäßigkeit aufgerufen. 

Mit der sogenannten Impfung kamen dann lawinenartig die Bestätigungen vieler Überlegungen zu einem offenbar geplanten Wandel vor allem der westlichen Gesellschaften. Alle begleitenden politischen Entscheidungen zeigten eine noch immer laufende große Umverteilung des Besitzes der Menschen „von fleißig nach superreich“. Es wurde immer deutlicher und klarer, dass sich die Verschwörungstheorien, zum Beispiel über philanthropische Stiftungen oder andere NGOs, nach und nach bewahrheiteten.

„Aber die Reichsbürger!?“ riefen Tagesthemen und RTL News und alle anderen. Sogenannte „Reichsbürger“ spielten von Anfang an keine Rolle bei den Protesten, wurden aber von den Medien immer in den Vordergrund gespielt. Mit Antisemitismus hat allerdings das Thema der Souveränität des Staates nichts zu tun.

„Aber der Q-Anon-Mythos!?“ riefen sie nun. Da ist kein Mythos, die Postings eines gewissen „Q“ oder einer Gruppe mit dieser Bezeichnung betrafen vor allem die amerikanische Politik. Es gibt Überschneidungen in der Kritik an der Politik von dieser Seite und den Erfahrungen mit der sogenannten Pandemie hierzulande. Die anonymen Verbreiter und Erklärer der Q-Sätze suchten nach einer Lösung und äußerten ganz unterschiedliche Vermutungen. Das sind die „Anons“. Daraus machten die sogenannten Qualitätsjournalisten weltweit den Begriff „QAnon“. Diese Q-Aktion ist vielleicht eine Psyop bestimmter Geheimdienstkreise, vermuten heute viele. Da sie ganz offensichtlich Donald Trump als Ikone darstellen, ist sehr fraglich, warum dies eine antisemitische Bewegung sein soll. Trump jedenfalls ist kein Antisemit.

Eine medizinische Koryphäe, beliebt bei den Protestlern ob seiner stillen herzlichen Art, Professor Sucharit Bhakdi, hatte mit seinem leicht thailändischen Deutsch in einem Interview darüber sinniert, die Juden hätten aus dem Holocaust gelernt und die Einführung von Covid-Impfstoffen in Israel wäre nun noch schlimmer. Vielleicht hat auch tatsächlich Vorurteile über Juden, allerdings positive (Philosemitismus), denn er hatte offensichtlich Besseres erwartet in Israel: Aus der Sicht von Professor Bhakdi ist die — wie man heute schon offiziell nachweisen kann – oft gefährliche Verabreichung der mRNA-Stoffe auch eine mehr oder weniger erzwungene Massentötung. Da in seinen Prognosen die Zahl der Toten in die Millionen gehen werden und jetzt schon eine hohe Übersterblichkeit zu messen ist, drückte er es jedenfalls so ähnlich aus. Allerdings hat er den gegen ihn angestrengten Prozess gewonnen und Bhakdi ist alles andere als ein Antisemit. Und keine Gefahr für Juden wie die eingangs erwähnten Fanatiker.

Und man liest und hört nun schon seit Jahren von der „rechten Verschwörungserzählung“ des Great Reset. Man muss sich fragen, warum „Great Reset“ eine solche sein soll, wo doch sogar das Buch über Zukunftsvisionen des WEF-Gründers Klaus Schwab „The Great Reset“ heißt. „Globalisten“ sind ebenfalls keine Erfindung irgendwelcher Rechten, sondern ganz offensichtlich der Zusammenschluss der Produktionsmittel zu immer größeren Konzernverflechtungen. Alle damit einhergehenden Veränderungen weisen auf eine „Neue Weltordnung“ hin, die ebenfalls von vielen machtvollen Politikern auch schon so benannt wurde. Wenn Überlegungen zu diesen Themen als antisemitisch gelten, fragt sich doch mancher: Achso? Das hat mit den Juden was zu tun? Weltherrschaft? Achso.

Also wie jetzt am besten den „urdeutschen“ Antisemitismus in den Vordergrund rücken? Ja, die Davidsterne mit „ungeimpft“ oder ein Plakat „Impfen macht frei“, das ist ja entsetzlich! 

Vermutlich hat es so ein Plakat mal gegeben, aber es gab keine „Bewegung“, die sich gelbe Sterne anheftete. Man konnte den gelben Ungeimpft-Stern allerdings als Symbolbild zu etlichen Zeitungsartikeln über die „gefährlichen Coronaleugner“ finden. 

Jeder, der die staatlichen Maßnahmen ablehnte und dagegen sprach oder auftrat, wurde schnell „Leugner“, das erinnert an „Holocaustleugner“, genannt, ausgegrenzt, drangsaliert und viele auch vor Gerichten verurteilt. Aber selbst wenn so jemand meinte, sich wie im Jahr 1935 zu fühlen, weil er als Paria behandelt wurde wie einst die Juden in Deutschland, und diese unpassende Gleichsetzung mit einem Plakat zeigte – ist das auch kein Antisemitismus. Rein technisch wäre es eher eine Solidarisierung. Aber heute ist das eine „Relativierung des Holocausts“, diese sei weitverbreitet unter den Montagsspaziergängern (Demonstranten).

Aber das ist schlicht eine Presse-Ente. Eine Behauptung, die die „Juden und Jüdinnen“ instrumentalisiert! Selbstverständlich leugnen manche Menschen den Holocaust und für manche eingefleischten Judenhasser sind ganz sicher „die Juden“ an allem schuld. Das konnte man aber auf keiner Bühne und in keinem Lied der Freiheitsbewegung hören. Es ging um Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung.

Mit Attila Hildmann sei der Rechtsextremismus in die (auf einmal bürgerlich genannten) Querdenkerkreise gekommen, sie hätten sich sozusagen angesteckt und nun sei die ganze „Bewegung“ antisemitisch. So der Mainstream. Aber auch das ist vollkommen falsch: Attila Hildmann ist vom Bürgerlichen, von seiner Rolle als quasi-migrantischer geliebter Vegankoch, in die Rolle des Rechtsextremen geschubst worden, als er mutig Demos machte. Er wurde geschmäht, enteignet und immer wieder verhaftet. Innerhalb der türkischen Community fand er dann offenbar die Bestätigung: die Zionisten seien an allem schuld, also die Juden. Bei ihm sind alle Barrieren gefallen und seine späteren Hasstiraden fanden in der Freiheitsbewegung keinerlei Anklang, noch haben sie je „in der Mitte der Querdenker“ einen Platz gefunden. 

Das alles sei nun Schnee von gestern hört man jetzt. Die Pandemie sei unter Kontrolle. Aber nein! Die Pandemie ist abgesagt, vom Ukrainekrieg abgelöst, nicht unter Kontrolle. Die Aufarbeitung wird totgeschwiegen und wer sich zu Wort meldet, dem wird „Hass und Hetze“ bescheinigt. Darüber könnte man wütend sein, Wut aber sehe ich eher bei der anderen, der offiziellen Seite.

Zuerst erschienen auf https://www.manova.news/artikel/der-antisemitismus-vorwurf-als-waffe