Song Contest als woke Parade des Establishments

Ein popkulturelles Sprachrohr für die Agenden der Eliten war der ESC immer - und immer noch schriller. Der Israelhass der akademischen Milieus wird seit vergangenem Jahr verschämt, aber wohlwollend toleriert.
Eden Golan am ESC 2024, Wojciech Pędzich, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Seit vielen Jahre bedient der „Eurovision Song Contest“ die politisch-korrekte Ideologie der globalistischen Eliten. Dass er nicht, wie oft behaupt, „unpolitisch“ ist, zeigt schon der Ausschluss Russlands aus dem Event. Vor allem wird der politische Charakter in aufdringlichen Positionierungen zu den Themen Corona und Klima, insbesondere aber für „Diversity“ in den Bereichen Migration und Transgender deutlich. Gerade dafür ist der ESC ein wichtiges massenkulturelles Propagandainstrument.

Konkret läuft des erstens über die Auswahl der Lieder und ihrer Interpreten, die vom Kulturestablishment der einzelnen Länder wesentlich bestimmt wird. Zweitens stellen die Moderatoren sicher, dass bei den Zuschauern die richtigen Botschaften ankommen und sie „richtig“ abstimmen. Und drittens sorgen die Jurys für die Durchsetzung der woken Agenda. In diesen Jurys sitzen so genannten „Experten“, also Systemkünstler, Kulturfunktionäre und -journalisten.

Jury als Politkommissare?


Bis 1997 gab es nur die Jurys, dann hatten die technischen Möglichkeiten ein Televoting ermöglicht und die Zuschauer stimmten bis 2008 nahezu allein ab. 2009 wurden Jurys wieder eingeführt, die seither zur Hälfte mitverantwortlich für das Ergebnis sind. Das ist eine Art Vorwegnahme der betreuten Demokratie, wie sie in der EU mit dem Verbot von Kandidaten in Rumänien und Frankreich und der AfD-Verbotsdiskussion in Deutschland forciert wird. Und es hat Folgen für die Wertungen beim ESC.

2024 bekam der Kroate Baby Lasagna 337 Punkte von den Zuschauern, die „non-binäre Person“ Nemo aus der Schweiz nur 226, bei den Jurypunkten aber lag Nemo mit 365 Punkten vorne, Baby Lasagna erreichte nur 210. Gesiegt hat deshalb Nemo, was von den entsprechenden Medien als wundervolle Botschaft der Diversity gefeiert wurde.

Auch in diesem Jahr könnten die Jurys wieder den Ausschlag geben. Das Trio KAJ, das für Schweden an den Start geht, hat mit seinem Saunalied „Bara bada bastu“ die Zuschauer eher auf seiner Seite, während der Countertenor JJ („Wasted Love“) aus Österreich die Juroren begeistern dürfte. Die FAZ sieht dafür „stimmliche“ Gründe.

Dass JJ gegenüber queer.de erklärt hat, er sei selbst queer und wolle am ESC „die Community repräsentieren und ihr eine Stimme geben“, wird ihm wohl auch nutzen – ebenso wie sein „Migrationshintergrund“. Doppel-Diversity als Sieger – eine bessere woke Propagandabotschaft an die jugendlichen ESC-Fans ist ja fast nicht möglich.

Stimmung gegen Israel

Bereits im vergangenen Jahr hat die veranstaltende EBU (European Broadcasting Union) zugelassen, dass antiisraelische Aktivisten und die Hamas-Steigbügelhalten im Kulturbetrieb das Event kapern. Die israelische Kandidatin Eden Golan wurde von Mitbewerbern regelrecht gemobbt, auch Sieger Nemo war, im Gefolge der besonders aggressiven irischen Teilnehmerin Bambie Thug, daran beteiligt. Einer der größten Hetzer gegen Golan, der Niederländer Joost Klein, wurde disqualifiziert (allerdings wegen einer Anzeige, die nichts mit der Israelin zu tun hatte). Das führte aber zu einer weiteren Aufheizung der Stimmung in Malmö. Golan sang ihr Lied schließlich beim Finale in einem Pfeif- und Buh-Orkan.


Die israelische Sängerin einer solchen aggressiv-hasserfüllten Stimmung auszusetzen, zeigt überdeutlich, wo das globalistische Establishment steht. Obwohl das „Existenzrecht“ Israels in Sonntagsreden beschworen wird, ist der jüdische Staat den „antirassistischen“ und islamapologetischen liberalen Eliten ein Dorn im Auge. Die Basis des woken Regimes in der EU sind genau die studentisch-akademischen Milieus, die von weißem Selbsthass zerfressen sind und in ihrem postkolonialistischen Antirassismus die Juden als „privilegiert“ identifizieren und sich selbst zu nützlichen Idioten der islamfaschistischen Mörderbanden machen.

Genau diese Milieus wirken auch in die Kunstschickeria  beim ESC hinein. Während sich die meisten Juroren, Funktionäre, Kommentatoren und Interpreten noch zivilisiert geben, lassen ihre Fußtruppen in Publikum und auf der Straße ihrem Israelhass freien Lauf. Dass das bewusst toleriert wird, macht ein Vergleich deutlich, nämlich die Ukraine, deren Regime vom EU-System nicht nur in Sonntagsreden, sondern tatsächlich unterstützt wird.

Wäre es vorstellbar, dass andere ESC-Sänger den Ausschluss der Ukraine aus dem Bewerb fordern, ohne medial vernichtet zu werden? Dass am Song Contest Aktivisten mit russischen Fahnen die ukrainische Sängerin ausbuhen und bedrohen? Wohl kaum. Jeder Mucks in diese Richtung würde damit geahndet, dass die entsprechend Personen weggezerrt und verhaftet würden. Es sei an Festnahmen in Berlin erinnert, wo Menschen von friedlichen Demos entfernt wurden, weil sie Kleidungsstücke in Blau, Weiß und Rot trugen.

„Escalate for Palestine“

Angesichts der antiisraelischen Rage am ESC 2024 haben die Veranstalter diesmal den unpolitischen Charakter des Events betont und verkündet, dass außer den Nationalfahnen keine Fahnen im Saal erlaubt seien. Die Stimmungslage bleibt allerdings ähnlich. Beispielsweise forderte ESC-Vorjahrssieger Nemo – an der Spitze von 72 ehemaligen Teilnehmern – neuerlich öffentlich den Ausschluss Israels vom Wettbewerb. Angesichts dessen, was „non-binären“ Menschen unter dem Hamas-Regime in Gaza oder durch seine Hintermänner im Iran passiert, muss Nemos IQ nicht weiter kommentiert werden.

Auf den Straßen von Basel wurde überhaupt vor den Hamas-Sympathisanten kapituliert. Unter dem Motto „Escalate for Palestine“ mobilisieren Islamisten und ihre linksextremen Freunde für Großdemos gegen den Teilnahme Israels am ESC. Trotz Gewaltaufrufen wurden die Demos von der Stadt als Teil der „Meinungsfreiheit“ akzeptiert.


Basel kapituliert vor Hamas-Fans

Untersagt wurde hingegen eine kleine Kundgebung gegen Judenhass am Claraplatz. Geplant war ein Infostand als Zeichen gegen Antisemitismus im Kulturbetrieb und gegen den Hass auf Yuval Raphael, Israels ESC-Kandidatin. Die 24-jährige Sängerin überlebte am 7. Oktober 2023 das Massaker der Hamas mit Splitterverletzungen, indem sie sich acht Stunden lang unter Leichen versteckte.

Beim ESC wurde Yuval Raphael mittlerweile erneut bedroht – und zwar gleich bei der offiziellen Eröffnung am 11. Mai in Basel. Während des „Turquoise Carpet“-Events deutete ein Mann mit palästinensischer Flagge und Keffiyeh das Durchschneiden der Kehle an und spuckte in Richtung der israelischen Delegation. Der öffentlich-rechtliche israelische Sender Kan wandte sich an die Europäische Rundfunkunion. Diese verwies auf die Zuständigkeit der Schweizer Behörden. Raphaels Probe am 15. Mai wurde durch Trillerpeifer gestört. Im Halbfinale waren die Buhrufe einermaßen eingedämmt, Raphael zog per Publikumsvoting ins Finale.

Die Absage der proisraelischen Kundgebung am Claraplatz hatte die Polizei mit einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit begründet. Im Zusammenhang mit dem ESC und den aktuellen Spannungen berge der Info-Stand ein erhöhtes Risiko für Störungen oder Auseinandersetzungen. Der nötige Polizeieinsatz sei nicht leistbar. Erst nach Protesten wurde dann eine kleine Kundgebung am Münsterplatz erlaubt.

Das Verhalten des Staates bedeutet im Klartext: Basel kapituliert vor der Gewalt. Pro-Hamas-Parolen dürfen in der Stadt auf offener Straße gegrölt werden. Jüdische Bürger trauen sich nicht mehr in die Öffentlichkeit. Islamisten und Linksextreme können jüdische Künstler bedrohen. Das öffentliche Artikulieren von Gegenmeinungen wird erschwert.

Das ist die Fratze des woken Europa. Yuval Raphael hat schon Schlimmeres erlebt. Und sie vertritt so wie Eden Golan im vergangenen Jahr ihr Land mit Würde und Stolz.

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